Wieso scheint die Sonne?
Sie tut dies zunächst, weil sie sehr heiß
ist. Ihre Oberfläche weist ein Temperatur von fast 6000 Grad Celsius auf und
gibt nicht nur sichtbares Licht ab, sondern auch andere Arten unsichtbarer
elektromagnetischer Strahlungen wie zum Beispiel Infrarotstrahlen, die wir als
Wärme empfinden. Warum ist die Sonne sehr heiß? Nun, sie besteht aus Gas,
überwiegend aus Wasserstoffgas, und das unterliegt in ihrem Inneren einem
ungeheueren Druck, der es (auf Grund der Schwerkraft oder Gravitation) zusammenpresst. Wenn wir im Laboratorium eine bestimmte Gasmenge komprimieren,
stellen wir fest, dass die Temperatur dieses Gases (gemäß dem Idealen
Gasgesetz) steigt. Daher muss das Gas im Sonneninneren nahe dem Zentrum
tatsächlich sehr heiß sein.
Im Inneren der Sonne (in der Kernzone)
herrschen so hoher Druck und so enorme Hitze, dass Kernreaktionen stattfinden,
wie es in der Wasserstoffbombe der Fall ist. Unter einer Temperatur von etwa
14.000.000 Grad Celsius verschmilzt dort Wasserstoffgas und bildet das schwerere
Gas Helium. Vier Wasserstoffatome ergeben ein Heliumatom. Aber die Masse eines
Heliumatoms ist um eine Spur geringer als die des Wasserstoffs, aus dem es
entstand, und dieser Unterschied entspricht der Materie, die in Energie
verwandelt wird. So kommt es, dass tatsächlich jede Sekunde ungefähr 4 Millionen
Tonnen Sonnenmaterie in Energie umgewandelt werden. Dennoch hat die
Sonne noch genügend Brennstoff für weitere Milliarden Jahre - wir brauchen uns
also keine Sorgen zu machen. Dieses gewaltige Kraftwerk tief in ihrem Inneren
sorgt dafür, dass sie weiter scheint.